Knorpelaufbautherapie, Hyaluronsäure

Verfahren

Hyaluronsäure ist Bestandteil des Gelenkknorpels und der Gelenkflüssigkeit. Es ist ein großes, langkettiges ‚Glykosaminoglykan‘ und kommt in der Synovialflüssigkeit in einer Konzentration von 2-4 mg/ml vor. Durch Arthrose sinkt die Konzentration der physiologisch im Gelenk vorkommenden Hyaluronsäure. Durch die intraartikuläre Gabe der Hyaluronsäure (in Tablettenform ist sie wirkungslos da sie in Magen und Darm in ihre Grundbestandteile aufgespalten wird und dadurch wirkungslos würde) wird die Hyaluronsäurekonzentration wieder normalisiert.

Die Viskosität der Gelenkflüssigkeit steigt. Dadurch soll der Schmerz reduziert und die Beweglichkeit verbessert werden.

Ziel ist es, durch diese Effekte die Lebensqualität zu verbessern und eine Operation aufzuschieben.

Eine Heilung der Arthrose durch Knorpelneubildung kann nicht erreicht werden.

Es gibt eine große Anzahl Studien zur Wirksamkeit der Hyaluronsäure. Leider sind die Studiendesigns sehr unterschiedlich, so dass die Studien nur schlecht untereinander verglichen werden können.

Nicht alle Studien kommen zu dem Ergebnis, dass die Injektion von Hyaluronsäure eine Verbesserung bringt.

Die orthopädisch-unfallchirurgischen Fachverbände (Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie und Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie) urteilen aber, dass die Therapie mit Hyaluronsäure als intraartikuläre Injektion ein wichtiger Bestandteil der konservativen Behandlung ist.

Einsatz

Anwendung findet die Hyaluronsäure in der Orthopädie vor allem an den großen Gelenken (Kniegelenk, Hüftgelenk, Schultergelenk). Sie kann aber auch gut bei kleineren Gelenken (Sprunggelenk, Ellenbogengelenk, Wirbelgelenke etc.) eingesetzt werden. Die Indikation für ihre Anwendung wird gemäß den aktuellen Leitlinien zur Therapie der Arthrose gestellt.

Vorgehen

Hyaluronsäure wird unter sterilen Bedingungen direkt in das Gelenk gespritzt. [ButtonGelenkinjektion] Zuvor wird das Gelenk mehrfach (mit mechanischer Reinigung entsprechend langer Einwirkzeit des Desinfektionsmittels) desinfiziert. Die Injektion erfolgt mit steriler Spritze unter Verwendung von Maske und sterilen Handschuhen nach den Standards der Fachgesellschaften.

Die Vorgehensweise hängt vom betroffenen Gelenk ab. Beim Kniegelenk erfolgt die Injektion in der Regel am sitzenden Patienten mit über die Liege hängendem Gelenk.

Bei Gabe ins Hüftgelenk erfolgt die Injektion z.B. im Liegen unter Ultraschallkontrolle.

Nachbehandlung

Nach der Gabe der Hyaluronsäure sollten Sie am Tag der Injektion stärkere Belastungen vermeiden. Sie können mit dem eigenen PKW nach Hause fahren, Duschen ist nach wenigen Stunden wieder möglich.

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